Inklusive Wohnformen, Modellvorhaben
Die traditionellen Familienstrukturen treten nachweislich immer mehr zurück. Die Vielfalt der Lebens- und Gemeinschaftsformen wird immer größer. Alleinerziehenden Familien, Stieffamilien und Patchwork Familien gehören heute zu den üblichen, anerkannten Familienformen.
Ziel dieses Projektes ist es, die möglichen Lebensformen zu erweitern und für Menschen mit Behinderung Lebensbedingungen zu schaffen, die Ihre Selbstständigkeit und Individualität fördern und Ihnen das „ganz normale Leben“ in der Gesellschaft ermöglichen. Wohnen im Stadtviertel sollte auch für Menschen mit Behinderung möglich sein und keine Barriere darstellen.
Aus diesem Grund wurde das Wohngebäude an der Gaimersheimer Straße in Ingolstadt errichtet, das die Bedürfnisse der zukünftigen Bewohner (Menschen mit Behinderung, Familien, Studenten, alte Menschen etc.) beachtet. Bewegungsräume (DIN 18040), Signale aller Art, Gemeinschaft und Kommunikation spielen hierbei eine sehr große Rolle. Jeder der Bewohner hat die Verantwortung für seine Lebensgestaltung selbst zu tragen und soll dabei durch die Gegebenheiten des Gebäudes größtmöglich unterstützt werden.
Das Modellvorhaben Inklusive Wohnformen soll Wegbereiter für gleichberechtigte Teilhabe und soziale Akzeptanz sein und wird daher komplett nach DIN 18040 Teil 2 R geplant.
Im Haus befinden sich verschiedene Wohnformen, wie Hausgemeinschaften, Wohngemeinschaften und Einzelwohnen in 2 und 3 Zimmer Wohnungen.
Neben dem Wohnen bietet ein Gemeinschaftsraum die Möglichkeit zu familiären oder gemeinsamen Haus- Festen. Eine kleine Teeküche ermöglicht die Bewirtung der Gäste. An diesem Ort soll Kommunikation gefördert und nachbarschaftliche Beziehungen geprägt mit sozialer Akzeptanz aufgebaut werden.
Ebenfalls ist das rollstuhlgerechte Café Holler, das von der Integrationsfirma Pro Service betrieben wird und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung schafft, im Haus untergebracht. Es bietet einen Ort, an dem gemeinschaftliches Zusammentreffen und gesellschaftliche Teilhabe für alle Menschen ermöglicht wird und wird damit zum Treffpunkt, an dem Inklusion beispielhaft gelebt ist.
Neben einer Zeit zum Wachsen braucht eine lebendige Gemeinschaft auch dauerhafte Ansprechpartner und Förderer. Die im Haus installierte Koordinationsstelle ist erste Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Leben in der inklusiven Wohnanlage, hält die Netzwerkkontakte zum Hauseigentümer, zu den Trägern des Cafés und der Mehrzweckräume, sowie zu allen relevanten weiteren Netzwerkpartnern.
Hilfestellungen durch ambulante Betreuung, die vom Träger eigenen Betreuungsdienst extern angeboten wird, kann in verschiedenen Fällen durch die Bewohner in Anspruch genommen werden.