„Hollerhof“ in Münchsmünster
Kernidee des Projektes war es einen Ort zu schaffen, der Besonderes wie hier die Garten- und Tiergestützte Therapie für schwerstmehrfachbehinderte Menschen zulässt und gleichzeitig einen inklusiven Baustein inmitten des ländlichen Raumes aktiviert.
Mit der Erweiterung wollte der Bauherr, das Hollerhaus, einen neuen inhaltlichen Schwerpunkt setzen.
Auf dem Grundstück wurden ein 3-gruppiges Wohnheim, 4 Wohneinheiten und eine Förderstätte mit 49 Plätzen errichtet. Das innovative Konzept baut darauf auf, die Förderstättengänger in Bezug zu Tier und Natur zu fördern. Die tiergestützte Therapie sowie die Arbeit mit Pflanzen wird nicht nur die Menschen mit Behinderung bewegen, sondern gibt auch den Gemeindebewohnern Anlass am Thema Inklusion teilzuhaben und gemeinsam mit uns Barrieren abzubauen.
Während die Förderstätte mit Küche im Osten liegt, wurden die Wohnheimgruppen etwas geschützter und näher am Ortszentrum im Westen untergebracht. Die Gebäude werden von Streuobstwiesen und Weiden umspült. Im Innenhof zwischen den Gebäuden sind die Hochbeete, ein Gewächshaus, Tierställe und das inklusive Begegnungshaus, welches ein rollstuhlgerechtes Café aufnimmt, platziert. Ein Gehöft im kleinen Stil mit liebevoller Atmosphäre soll die Menschen einladen, an diesem Ort zu verweilen. Inklusion soll an dieser Stelle gelebt und umgesetzt werden. Spielerisch werden Mensch und Tier sowie Gemeindebürger miteinander verknüpft.
Nachhaltig ist die Instandhaltung mit wenig Technik, eine gute Anlagentechnik in Form von Pelletheizung und Wärmepumpe, sowie eine pflegeleichte und langlebige Fassade. Alle Dächer sind extensiv begrünt und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Das Begegnungshaus, Tierhaus und Unterstand sind reine Holzbauten. Vertikales Grün in Form von traditionellen Hopfengärten in Kombination mit den angrenzenden Teichen und Gewässern im Naturschutzgebiet bringen Klimakühlung im Quartier.
Der Bauherr war inspiriert von Hundertwasser. So entstanden die Farbigkeit und Materialität der Fassade. Die im Detail skulptural ausgeformten Keramikplatten der hinterlüfteten Fassade geben den Fassaden Tiefe. Die Farbigkeit gibt den Bewohnern gute Orientierung. Gleichzeitig konnten die Bedürfnisse der Gruppengänger, einen geschützten und begrünten Innenhofbereich zu haben, mit diesen Gestaltungsgedanken ebenfalls bewerkstelligt werden. Städtebaulich kommunizieren die Einzelgebäude über die Gemeinschaftsnutzungen über einen Zentralbereich hinweg. Tier und Garten bringen Lebendigkeit innerhalb des Areals.