Wohnen für obdachlose Menschen, Ingolstadt
Drei klare Baukörper in kostengünstiger, vandalensicherer Bauweise aus Sichtbeton-Sandwichelementen, gruppieren sich um einen Innenhof. In einem langgestreckten Baukörper befinden sich 14 Appartements, für zwei bzw. vier Bewohner, auf zwei Geschossen aneinander gereiht, jeweils mit Wohnraum, Küchenzeile in der Diele und Badeinheit. Die separate Erschließung direkt von außen bzw. über Einzeltreppen, die jeweils zu zwei Wohneinheiten führen, trägt der gewünschten Selbständigkeit der einzelnen Einheiten und der minimalen gegenseitigen Beeinträchtigung Rechnung. Jede Wohnung hat einen Balkon oder eine Terrasse. Das L-förmige Nebengebäude bietet Platz für einen Gruppenraum zum gemeinsamen Kochen und für Veranstaltungen, einen Waschraum und Nebenräume für Haustechnik, Lager und Müll. Im dritten, farblich abgesetzten Gebäude sind eine Werkstatt im Erdgeschoß für die Herstellung von Kerzen, zur Fahrradreparatur u.ä. und im Obergeschoß Büroräume für das Sozialamt Ingolstadt untergebracht.
Der Neubau gründet auf Stahlbetonstreifenfundamenten mit einer oberseitig gedämmten Stahlbetonplatte. Die Außenwände der Baukörper sind in Stahlbeton-Sandwichbauweise erstellt. Das Aufstellen der Wände erfolgte sehr zügig, so dass die Bauzeit für alle Gebäude nur 9 Monate dauerte.
Jeweils zwei Wohnungen im Obergeschoss werden über eine Treppe erschlossen. Zur Kosteneinsparung sind mehrere Treppen geplant worden, die Erstellung eines Laubengangs mit zwei Treppen wäre teurer gewesen. Bis auf eine Wohneinheit, die für Kurzzeitaufenthalte oder temporärer als Behandlungszimmer für einen Arzt, mit einer dampfdruckbeständigen Wand- und Bodenbeschichtung versehen wurden, sind alle Wohnungen in einfachem, pflegeleichten Ausstattungsstandart ausgeführt worden.